Gemeinsame Pressemittelung von AOK PLUS, KVT, LÄK, vdek, LKHG, BKK, IKK, SVLFG, Knappschaft

Gesundheit gemeinsam gestalten: Gemeinsames Positionspapier zur medizinischen Versorgung in Thüringen vorgestellt

Weimar, 4. November 2024

Die medizinische Versorgung der Menschen in Thüringen ist eine der drängendsten Aufgaben der neuen Landesregierung. Angesichts der massiven strukturellen Herausforderungen im Gesundheitswesen müssen die neue Landesregierung und der Thüringer Landtag schnell handeln.

Gemeinsam haben die Landesärztekammer Thüringen, die Landeskrankenhausgesellschaft Thüringen, die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen und die Gesetzliche Krankenversicherung ein richtungsweisendes Impulspapier erarbeitet: „Die medizinische Versorgung der Thüringer Bevölkerung im Mittelpunkt dieser Legislatur: Gesundheit in Thüringen gemeinsam gestalten“. Das Besondere daran: Die Einigkeit wesentlicher im Gesundheitssystem relevanter Partner, die sich für eine zukunftssichere Gesundheitsversorgung in Thüringen einsetzen.

Angesichts der demografischen Herausforderungen und des sich verschärfenden Fachkräftemangels, der den Erhalt einer qualitativ hochwertigen Versorgung vor Herausforderungen stellt, zeigen die Thüringer Zielbildpartner auf, was es für eine stabile und bedarfsgerechte Thüringer Gesundheitsversorgung braucht. Dabei bieten sie der neuen Landeregierung ihre aktive Unterstützung an und möchten in enger Zusammenarbeit mit der künftigen Thüringer Landesregierung die nötigen Reformen aktiv mitgestalten und eine nachhaltige Versorgung sichern.

Mit dem gemeinsamen Positionspapier soll ein wichtiger Impuls gesetzt werden, die Gesundheitsversorgung Thüringens in Zeiten des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels zu sichern und weiterzuentwickeln. Das Positionspapier wird als Grundlage für künftige Koalitionsverhandlungen empfohlen, um die Herausforderungen der nächsten Jahre erfolgreich anzugehen.
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Statements der Partner (alphabetisch)
Dr. Hans-Jörg Bittrich, Präsident der Landesärztekammer Thüringen:
„Die Qualität der Patientenversorgung ist einer der wichtigsten Bestandteile in der Daseinsvorsorge für die Thüringer Bevölkerung. Nur durch den Mut in dieser Legislaturperiode, Entscheidungen für ein zukunftsfestes Gesundheitswesen des Freistaates zu treffen, welche Auswirkungen über die Legislaturperiode hinaus haben, wird die hohe Qualität weiter gesichert werden können. Die Investitionen in die Gesundheit der Bevölkerung haben bei derzeit insgesamt knappen Ressourcen die höchste Priorität. Die Investition in Gesundheit muss die erste Maßnahme sein, bevor in weitere Infrastruktur investiert wird.“

Dr. Arnim Findeklee, Leiter der vdek-Landesvertretung Thüringen:
„Die Zielbildpartner in Thüringen haben sich gemeinsam darauf verständigt, sich den enormen Herausforderungen an unser Gesundheitssystem in einer durch tiefgreifende demographische Veränderungen geprägten Zukunft zu stellen. Eine zentrale Frage wird die kluge Lösung des Fachkräfteproblems sein. Dabei stehen die Stärkung der Ausbildungskapazitäten, Digitalisierung, Entbürokratisierung und sektorenübergreifendes Zusammenwirken im Mittelpunkt. Die Lösung kann nur gelingen, wenn die Bedarfe im ambulanten Bereich, im Krankenhaus und bei der pflegerischen Versorgung zusammen gedacht werden.“

Dr. Annette Rommel, 1. Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen:
„Immer mehr Arztsitze in ländlichen Regionen bleiben frei, weil es zunehmend an Fachärzten fehlt. Es fehlt an Fachärzten in der Fläche. Dabei stellen gerade die inhabergeführten Praxen die ambulante Versorgung in der Fläche sicher. Das müssen wir unseren Bürgerinnen und Bürgern erhalten! Wir benötigen jetzt einen Schulterschluss mit dem Land, um junge Mediziner schon in der Facharztweiterbildung für die Praxen zu begeistern. All das fängt mit der Landarztquote im Studium an und setzt sich in der Verstetigung der Zuwendung zur Stiftung zur Förderung der ambulanten Versorgung in Thüringen fort. Ebenso muss die Niederlassungsförderung im ländlichen Raum verstetigt und der Praxisrealität angepasst werden.“

Rainer Striebel, Vorstandsvorsitzender der AOK PLUS:
„In Thüringen sitzen wir als Akteure der Gesundheitsversorgung an einem Tisch. Wir haben uns abgestimmt und sind überzeugt, dass Veränderungen nur gemeinsam angestoßen werden können. Die nächsten fünf Jahre sind entscheidend, um notwendige Strukturanpassungen voranzutreiben. Die neue Landesregierung muss die Rahmenbedingungen schaffen, und wir sind bereit, aktiv mitzugestalten. Unser abgestimmtes Papier bietet klare Handlungsfelder und Lösungsoptionen für die kommende Legislaturperiode. Gemeinsam schaffen wir eine flächendeckende, zukunftsorientierte Versorgung für die Menschen in Thüringen.“

Dr. Gundula Werner, Vorstandsvorsitzende der Landeskrankenhausgesellschaft Thüringen:
„In dem gemeinsamen Positionspapier bekennen sich die Partner weiterhin zu der Sicherstellung einer wohnortnahen Versorgung und der Weiterentwicklung der Krankenhausstrukturen.
Dafür ist es aber erforderlich, und darin sind sich die Zielbildpartner einig, dass einer bedarfsgerechten Krankenhausplanung des Freistaats Thüringen auch eine auskömmliche Betriebskostenfinanzierung durch entsprechende gesetzliche Regelungen des Bundes folgen muss.“

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